Ourmunich.de - Dezember 2003
Fred Fischer

Eröffnungsfilm Verzaubert Fimfestival

Regisseur Eytan Fox ist ein Senkrechtstarter in Israel. Schon sein erster Film „Time Out" war ein großer Erfolg, gewann 1990 den „Movie of the Year Award" des Israeli Film Institute, den ersten Preis des Münchner International Student Film Festival. Im Lauf der 10 Jahre schuf Eytan vier weitere erfolgreiche Film- und Fernsehproduktionen, die teilweise auch im deutschen TV liefen und hohe Auszeichnungen erhielten. Mit „Yossi & Jagger" ist ihm ein berührendes, und auch trauriges, Plädoyer für die Liebe gelungen. Der Film hat mehrere Preise gewonnen und auch in der Presse eine ziemlich breite Rezeption erfahren. Derzeit wird er in Kinos weltweit gespielt. „Yossi & Jagger" zeigt die Schwierigkeiten einer schwulen Beziehung in Israels Armee, dem Zahal. Die Akteure sind junge Menschen, die sich in der brutalen Realität des Libanon-Krieges wiederfinden. Gezeigt wird der Alltag im Camp der Einheit, mit Macho-Gehabe und Mädchengesprächen. Eine Soldatin hat ein Verhältnis mit dem obersten Kommandeur, die andere ist verliebt in Jagger. Yossi ist Liors Vorgesetzter, der wegen seiner Vorliebe für alles Amerikanische nur Jagger genannt wird. Sie verlieben sich, doch ihre Liebe findet ebenso wie ihr Sex einzig im Verborgenen statt. In einem Highlight haben die beiden Jungs Sex im Schnee, zur Musik von Rita (Israels Ethno-Schlager-Göttin). Jaggers größter Wunsch ist, seine Beziehung und Liebe zu Yossi öffentlich zu machen, doch Yossi zögert, versucht, sich hinter seiner Position zu verstecken. Am Ende steht Yossi ziemlich alleine da. Der Krieg ist noch nicht aus, das Coming Out hat nicht geklappt, die Liebe der Soldatin zu Jagger war vergebens und alle fragen sich, wieso Jagger auf Ritas Coming Out-Hymne steht.

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