Hinnerk - Januar 2004
AS

Die Liebesgeschichte zweier Soldaten

Das hat nicht nur den Regisseur Eytan Fox überrascht. Wochenlang waren die Vorstellungen seines kleinen schwulen Liebesdramas im ganzen Land ausverkauft.

Eine gradlinig, unspektakulär erzählte Geschichte zweier Soldaten in der israelischen Armee, die sich - heimlich - lieben, sich romantisch verschmust im Schnee tollen und denen doch keine gemeinsame Zukunft vergönnt ist. Denn ein Nachteinsatz an der libanesischen Grenze verändert alles. Der offen schwule Filmemacher Fox stellt keineswegs die Wichtigkeit des israelischen Militärs in Frage, schon gar nicht geht es ihm darum, mit dem Army-Fetisch zu kokettieren. Im Mittelpunkt steht ganz schlicht der Alltag der beiden Männer und ihre zärtliche, leidenschaftliche Liebe zueinander.

Das in Israel dennoch so viele Zuschauer ins Kino strömten, liegt keineswegs an der überdurchschnittlichen Filmbegeisterung der heimischen Schwulen. Vielmehr hatten die vielen jungen Männer in der israelischen Armee erstmals einen Film, mit dem sie ihr eigenes Leben authentisch widergespiegelt sahen, den Dienst in kargen Gebirgslandschaften etwa oder die tagtägliche Angst vor einem Fronteinsatz. Zum anderen hat Eytan Fox mit Yehuda Levi einen der erfolgreichsten jungen Schauspieler und den grössten Frauenschwarm Isarels für die Rolle des Jagger engagiert. Dass diesen sicherlich auch manch Schwuler nicht von der Bettkante schubsen würde, versteht sich von selbst.

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