Adam - Januar/Februar 2004
Autor unbekannt

Soldatenliebe in der israelischen Armee

Eine verschneite Berglandschaft an der israelisch-libanesischen Grenze. Die Soldaten der Militärstation werden bis an ihre Leistungsgrenze gefordert. Yossi (Ohad Knoller), der Chef der Kompanie, und der bildhübsche Jagger (Yehuda Levi), einer seiner Korporale, sind ein Liebespaar. Doch das darf keiner wissen. Yossi nimmt Jagger auf einen Rundgang mit, um mit ihm zu schlafen. Sie liegen im Schnee, hören aus einem Transistorradio Schlagermusik von Rita. Der lebenslustige Jagger träumt davon, mit Yossi als Paar zu leben. Frei und offen. Doch Yossi ist Realist: “So wie es jetzt ist, wird es für lange Zeit bleiben müssen”. Die Spannung steigt, als den Soldaten ein Nachteinsatz befohlen wird. Jagger will von Yossi hören, dass er ihn liebt. Eine Vorahnung? Denn eine Bombe wird die Liebenden für immer voneinander trennen. Regisseur Eytan Fox, selbst schwul, kontrastiert die Zärtlichkeit einer verbotenen Liebe mit dem Machismo einer modernen Armee. Liebe und Tod: In Israel wirkte der Film wie eine Gefühlsbombe. Soldaten und Schulklassen stürmten die Kinos. Eytan Fox: Wir hatten in den letzten drei Jahren viel Tod und Trauer in Israel. Aufgrund der chaotischen Situation haben die Leute gar nicht mehr richtig Zeit, über den Tod so vieler junger Menschen zu trauern. Unser Film war die erste künstlerische Gelegenheit, einfach mal um den jungen Mann zu weinen, der eigentlich nicht sterben sollte. Das war und ist eine gute Erfahrung für Israel.

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